Theoretische Grundlagen


Muskelvibration und die Idee der biomechanischen Muskel Stimulation:

Am lebenden Körper und sogar noch eine Zeit lang nach Eintreten des Todes vibrieren die Muskelfasern ständig mit unterschiedlicher Frequenz (Muskeltonus).

 

Diese Bewegungen erzeugen an den Sehnen einen Schwingungsprozess, mit einem breiten Frequenzbereich, der auch im völligen Ruhezustand nachweisbar ist.


Ein Beispiel: 

Bei einem nach vorne ausgestreckten Arm werden die Fingerspitzen leicht zittern.

Bei der Aufzeichnung dieser Bewegung auf ein Band zeigt sich ein unregelmässiger Schwingungsprozess.

Bei Verstärkung der Spannung, z. B. bei maximaler Spreizung der Finger, werden die Schwingungen regelmäßiger.

Bei noch stärkerer Muskelanspannung entsteht ein Sinusmuster der Schwingung (Aktivitätstremor).


Diese Schwingungen sind beim Menschen ständig und lebenslang vorhanden und sogar noch einige Zeit nach dem Tod nachweisbar. 

Durch gezielte Beeinflussung der körpereigenen Schwingungsparameter werden durch die BMS positive Effekte im Kreislauf- und Lymphsystem und beim Zusammenwirken von peripherem und zentralem Nervensystem erzeugt.

 

Es kommt zur Synchronisation der Schwingungen der einzelnen Muskelfasern - Aktivitätstremor.

Sie ist bei Frauen geringer als bei Männern und im Schlaf ca. um ein Drittel herabgesetzt, sowie im Reizzustand bis zum Zehnfachen vergrößert (1-5mm). 

 

Die Zentralfrequenz bei entspannter Muskulatur beträgt zwischen 7 und 13 Hz, der Maximalwert bei angespannter Muskulatur bis zu 30 Hz. Diese Schwingungsvorgänge können für die maximale Muskelaktion als wesentlich angesehen werden.



Daraus ergibt sich die Idee der BMS: 

Eine verstärkende sinusförmige Fremdstimulation der angespannten Muskulatur, die zu einer Längsvibration der Muskelfasern, wie bei maximaler Belastung, führt.

 

In diesem Zusammenhang lässt sich wohl auch sagen, dass die Muskeln unseres Körpers vorrangig dann entwickelt werden, wenn sie während ihrer Tätigkeit am meisten vibrieren. Diese Verfahren findet auch Anwendung bei Muskeln, die zur Zeit der Behandlung vom Patienten nicht bewegt werden können (z.B. bei der Anregung von gelähmten Muskeln).

 

Hebt sich nun die Vibratode, so erhöht sich die Dehnung/Anspannung. Der Muskel drückt in dieser Phase das Blut aus den Kapillaren weiter.

Danach senkt sich die Vibratode wieder. Der Muskel entspannt sich, die Kapillaren erweitern sich und Blut strömt nach. 

Das Heben und Senken der Vibratode erfolgt im Sinusrhythmus mit einer Frequenz zwischen 15 und 35 Hz. 

Der optimale Blutpumpeffekt wird bei Frequenzen von 20-24 Hz erreicht. Bei Frequenzen von >25 Hz nimmt der Blutpumpeffekt wieder ab (ähnlich Herzkammerflimmern), während der Einfluss auf die Mechanorezeptoren (Propriorezeptoren) weiter anwachsen würde. 

 

Die effektivste Einwirkung auf die Mechanorezeptoren und somit auf das ZNS erreicht man bei Frequenzen von 28-30 Hz.

Bei Indikationen, bei welchen die Blutpumpe angesprochen werden soll,  z.B. muskuläre Verkürzungen, verwendet man Frequenzen von

20-23 Hz.

 

Bei Einflussnahme auf das ZNS  z.B. Ablenkreiz bei Schmerzbehandlung 28-30 Hz und...

Bei Behandlungen, wo beide Einwirkungen erwünscht sind, z.B. bei der Behandlung einer schmerzhaften Gelenkskontraktur, sind die Zwischenfrequenzen von 24-27 Hz anzuwenden.

 

Bei der BMS kann die Muskelaktion länger ausgeführt werden als bei maximaler oder submaximaler willkürlicher Aktivierung. 

Die Muskellängenveränderung deformiert den Muskel und ändert die Weite der Blutgefäße, wodurch sich die Blutpumpfunktion der Muskulatur erhöht. Auch werden dabei Mechanorezeptoren beeinflusst und so wiederum das zentrale Nervensystem.

 

Somit erreicht die BMS:

eine Verbesserung der Durchblutung bis hin zur Hyperämisierung,

 

eine Verbesserung der Zusammenarbeit von zentralem und peripherem Nervensystem.